TIM MARLOW OBE
Tim Marlow ist Direktor und Chief Executive Officer des Design Museums in London. Sein beruflicher Werdegang vom Historiker zum Förderer von Kunst und Kultur macht ihn zum idealen Kandidaten für die Entwicklung des Museums. In einem exklusiven Interview erzählt Tim von seiner Rolle als Museumsleiter und dessen globaler Vision für Design sowie von den Auswirkungen von Ausstellungen und der Zukunft des Designs in einer Welt des ständigen Wandels.
Können Sie uns ein wenig darüber erzählen, wie Sie Direktor und CEO des Design Museums wurden?
Selbstverständlich. Ursprünglich habe ich Geschichte studiert, aber mit der Zeit hat mich die Arbeit mit Kunstschaffenden mehr und mehr fasziniert. Im Laufe meiner Karriere hatte ich das Privileg, mit Künstlern, Architekten und Designern zusammenzuarbeiten, und diese Dynamik der Zusammenarbeit war nicht nur interessant, sondern auch wirklich inspirierend. So verlagerte sich meine Motivation vom Studium der Geschichte hin zur direkten Zusammenarbeit mit denjenigen, die die Geschichte heute gestalten.
Wo und wie sehen Sie Ihre Rolle als Direktor und CEO in Bezug auf die allgemeine Aufgabe und Vision des Designmuseums selbst?
Nun, meine Hauptaufgabe ist es, die einzigartigen Talente unseres jungen und dynamischen Teams zu fördern. Darüber hinaus sehe ich meine Verantwortung darin, dieser großartigen Institution Schwung und Energie zu verleihen. Wir haben das Glück, das einzige Designmuseum für zeitgenössisches und zukunftsorientiertes Design zu sein. Das bieten außergewöhnliche Möglichkeiten. Meine Aufgabe besteht darin, es mit der notwendigen Energie und Dynamik auszustatten, um unsere Mission zu erfüllen.
London gilt als internationale Bühne für Kunst und Design. Wie beeinflusst die vielfältige Kultur und Umgebung der Stadt die Arbeit des Museums bei der Präsentation von Design aus der ganzen Welt?
London ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität, es ist unserer Hauptsitz, der die Lebenskraft, die Vielfalt und die unerschöpfliche Energie der Stadt widerspiegelt. In London leben Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, vielleicht mehr als in jeder anderen Stadt der Welt. Die Anziehungskraft der Stadt ist nach wie vor stark und zieht Studierende sowie Kreative aus der ganzen Welt an, die in den Bereichen Kunst, Mode und Design tätig sind. Unsere Ausstellungen, wie zum Beispiel „Rebel“, die sich mit Londoner Modedesignern der letzten drei Jahrzehnte befasst, umfassen Talente aus einer Vielzahl von kreativen Bereichen, sei es Mode, Architektur oder etwas anderes.
Unser Designmuseum lotet immer wieder die Grenzen zwischen Design, Technologie und Innovation aus. Können Sie uns einige spannende Aspekte aus diesen Bereichen nennen, die Ihrer Meinung nach die Zukunft des Designs prägen werden?
Die Welt des Designs, der Technologie und der Innovation ist weitläufig und komplex. Künstliche Intelligenz zum Beispiel birgt ein immenses Potenzial, erfordert aber sorgfältige ethische Überlegungen. Doch was mich am meisten begeistert, auch wenn es unsere größte Herausforderung ist, ist unsere Beziehung zur Umwelt. Unser Laboratory Hub, das „Future Observatory“, ist heute das nationale Forschungszentrum für Design, dessen Schwerpunkt auf nachhaltigen Entwicklungen liegt. Design kann eine entscheidende Rolle für einen nachhaltigen, umweltfreundlichen Ansatz spielen. Das Thema Design ist zwar in einige der Konsumprobleme unseres Planeten verstrickt, aber es kann auch Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft bieten. Innovation bedeutet in diesem Zusammenhang nicht ausschließlich die Verwendung neuartiger Materialien, sondern auch die Anpassung traditioneller Verfahren und schließlich die Einbeziehung von Vergangenheit und Gegenwart im Hinblick auf unsere Zukunft.
Können Sie einige aktuelle Entwicklungen in der Londoner Kunst- und Designszene hervorheben, die Ihnen aufgefallen sind?
Eine bemerkenswerte Tendenz ist das wachsende Interesse eines immer vielfältigeren Publikums an Design. Vor allem bei der jüngeren Bevölkerung herrscht ein bemerkenswertes Interesse daran, die Bedeutung von Design zu verstehen. Auch wenn es Parallelen zur Kunstwelt gibt, bietet Design einzigartige Möglichkeiten zur Bewältigung von einigen Problemen. Design wird in der Gesellschaft immer mehr anerkannt und verstanden, was wirklich ermutigend ist.

DUNHILL x FRIEZE MASTERS 2024
Recorded live at Frieze Masters 2023 in London, this new podcast series features artists Arlene Shechet, Sarah Lucas and Rachel Whiteread, curators Sheena Wagstaff and Valerie Cassel Oliver, and Gus Casely-Hayford.

DUNHILL PROFILES SHEKU KANNEH-MASON MBE
Für unsere neueste Ausgabe der „dunhill Profiles“ haben wir uns mit Sheku Kanneh-Mason MBE, einem aufstrebenden britischen Cellisten, unterhalten. Die Hauptthemen unseres Gesprächs waren die Bedeutung der Musik und das stets einzigartige Gefühl, in London aufzutreten.